Beabsichtigtes Lernergebnis: Die Struktur des Kurses aufzeigen. Einen Überblick über die drei Teile des Kurses geben.
Dieser Kurs umfasst 4 Teile:
- Teil A (Kapitel 1 bis 3): Grundlagen, Strategien und Gestaltungsmöglichkeiten im Integralen Logistikmanagement
- Teil B (Kapitel 4 bis 9): Strategische und taktische Konzepte der Planung & Steuerung im Integralen Logistikmanagement
- Teil C (Kapitel 10 bis 17): Methoden der Planung & Steuerung in komplexen logistischen Systemen
- Teil D (Kapitel 18 bis 20): Überblick über weitere Führungssysteme in Unternehmen
Teil A behandelt das Integrale Logistikmanagement in seiner Einbettung in das unternehmerische Geschehen sowie die strategische Gestaltung von Supply Chains.
- Das Kapitel 1 behandelt das Integrale Logistikmanagement in seiner Einbettung in das unternehmerische Geschehen zur Entwicklung, zur Herstellung, zum Gebrauch und zur Entsorgung von Gütern. Geschäftsobjekte, Zielbereiche, Grundsätze, Analysen, Konzepte, Systemik und Systematik sowie Technologien zur Führung und Gestaltung von logistischen Systemen in und zwischen Unternehmen stehen dabei im Vordergrund.
- Das Kapitel 2 zur Gestaltung von Supply Chains stellt zuerst grundsätzliche Überlegungen zum „Make or buy“ an. Es behandelt in der Folge Modelle, Chancen und Gefahren für verschiedene Arten von Partnerschaften zwischen rechtlich unabhängigen Firmen entlang der Supply Chain, sowie das Management von Supply Chain Risiken ganz allgemein.
- Das Kapitel 3, ebenfalls zur Gestaltung von Supply Chains, behandelt die Standortplanung mit der integrierten Bestimmung von Produktions-, Versand-, Service- und Transportnetzwerken sowie die Nachhaltigkeit im Supply Chain Management.
Teil B stellt die grundlegenden Konzepte und Aufgaben der Planung & Steuerung im Logistik-, Operations und Supply Chain Management sowie Software dafür vor.
- Das Kapitel 4 beginnt mit Methoden zur Geschäftsprozessanalyse, die für das systematische Vorgehen zur Gestaltung der Planung & Steuerung in Supply Chains wichtig und geeignet sind. Es entwickelt sodann eine Charakteristik zur Planung & Steuerung mit Merkmalen, die auf die Leistungskenngrössen zur Messung der Erreichung der unternehmerischen Ziele in Kapitel 1 zugeschnitten sind. Diese Charakteristik kann für jede Produktfamilie unterschiedlich sein.
- Schliesslich werden vier Konzepte zur Planung & Steuerung in Supply Chains in Abhängigkeit von dieser Charakteristik vorgestellt. Die Kapitel 5 bis 8 stellen die wesentlichen Geschäftsobjekte und Geschäftsprozesse für diese vier Konzepte vor.
- Kapitel 5: Das MRPII- / ERP-Konzept
- Kapitel 6: Das Lean-/Just-in-time-Konzept und die Wiederholproduktion
- Kapitel 7: Das Konzept für Produktfamilien und Einmalproduktion
- Kapitel 8: Das Konzept für die Prozessindustrie
- Die Kapitel 5 bis 8 präsentieren die Geschäftsmethoden im Überblick und im Zusammenhang mit der Charakteristik zur Planung & Steuerung. Die Geschäftsmethoden werden in zwei einfachen, jedoch wichtigen Fällen bereits detaillierter entwickelt, nämlich der Programmplanung im MRPII-/ERP-Konzept und der Wiederholproduktion im Lean-/Just-in-time-Konzept.
- Das Kapitel 9 schliesslich behandelt ERP- und SCM-Software für diese vier Konzepte sowie Erfolgsfaktoren für die Einführung dieser Art von Software.
Teil C behandelt die Methoden der Planung & Steuerung in komplexen logistischen Systemen detailliert. Das Referenzmodell in Abb. 2 (eingeführt in Kap. 5.1.4) vermittelt eine Übersicht über – vertikal – die Prozesse zur Planung & Steuerung, gegliedert nach ihren Fristigkeiten (lang-, mittel-, und kurzfristig) sowie – horizontal – alle Aufgaben der Planung & Steuerung. Die Prozesse und Aufgaben sind in einer zeitlich logischen Reihenfolge aufgeführt.
Abb. 2 Das Referenzmodell für Geschäftsprozesse und Aufgaben der Planung & Steuerung
- Die Kapitel 10 bis 17 behandeln die einzelnen Aufgaben der Reihe nach. Ausnahmen bilden die Angebots- und die (Kunden-)Auftragsbearbeitung (sie wird bereits im Kap. 5.2.1 teilweise besprochen und im Kap. 12.1 ergänzt) sowie die Vorkalkulation, die zusammen mit der Nachkalkulation in Kap. 16 behandelt wird:
- Kapitel 10: Bedarfsplanung und Bedarfsvorhersage
- Kapitel 11: Bestandsmanagement und stochastisches Materialmanagement
- Kapitel 12: Deterministisches Materialmanagement
- Kapitel 13: Zeit- und Terminmanagement
- Kapitel 14: Kapazitätsmanagement
- Kapitel 15: Auftragsfreigabe und Steuerung
- Kapitel 16: Vor- und Nachkalkulation und Prozesskostenrechnung
- Kapitel 17: Abbildung und Systemmanagement der logistischen Objekte
- Jedes Kapitel nimmt in seiner Einleitung Bezug auf das obige Referenzmodell und zeigt die behandelte Aufgabe zusammen mit den Planungsfristigkeiten, für welche die Aufgabe besonders wichtig ist.
- Die Methoden in den Kapiteln 10 bis 17 liefern ein vertieftes Verständnis der Konzepte in den Kapiteln 5 bis 8. Sie umfassen alles, was zur Gestaltung von logistischen Systemen nötig ist, die sich nicht durch häufige Auftragswiederholung auszeichnen. Ihre detaillierte Behandlung liefert auch eine vertiefte methodische Grundlage für die bereits vorgestellten Verfahren zur Programmplanung und Kanban im Teil B. Viele dieser Methoden stammen aus dem MRPII-/ERP-Konzept. Sie sind jedoch auch für die Prozessindustrie sowie für variantenreiche Produktfamilien gültig, wobei sie natürlich auf die dort definierten, erweiterten Geschäftsobjekte zu beziehen sind.
Teil D gibt einen Überblick über weitere Führungssysteme in Unternehmen, mit denen das Integrale Logistikmanagement in enger Wechselwirkung steht. Dazu gehören die strategische Unternehmensführung, das Technologie- und Produktinnovationsmanagement, das Finanz- und Rechnungswesen, das Informations-, Wissens- und Know-how-Management, das System- und Projektmanagement. Teil D zeigt auch – und besonders – auf, warum und wo diese Wechselwirkung besteht. In jedem Fall handelt es sich bewusst um eine zusammenfassende Darstellung.
- Kapitel 18: Eine enge Wechselwirkung besteht zwischen dem Integralen Logistikmanagement und dem Umfassenden Qualitätsmanagement bzw. Six Sigma. Beide kümmern sich um die Erfüllung von konkreten Kundenwünschen und siedeln sich deshalb im Bereich der operativen Umsetzung im Unternehmen an. Gerade die japanischen Ansätze stellen jedoch eine Kombination von Konzepten aus beiden Führungssystemen in den Vordergrund. Das „Toyota Production System“ z.B. kombiniert das Lean-/Just-in-Time-Konzept mit dem zum Qualitätsmanagement gehörenden Jidoka-Konzept.
- Kapitel 19: Systems Engineering und Projektmanagement sind mit dem Integralen Logistikmanagement ebenfalls stark verbunden. Erstens können die damit verbundenen Aufgaben in ihrer Gesamtheit als Management-Systeme verstanden werden. Der Entwurf und die laufende Verbesserung dieser Systeme muss mit den Methoden des Systems Engineering und Projektmanagements angegangen werden. Zweitens sind manche der Aufgaben einmaliger Natur („one-of-a-kind“), gerade in der Anlagenstandortplanung im Projektgeschäft oder bei kundenspezifischen Dienstleistungen (Produktion bzw. Beschaffung ohne Auftragswiederholung). Drittens gibt es Techniken, die beiden Gebieten gemeinsam sind. Dazu zählen Planungstechniken wie z.B. die „critical path method“ CPM, Darstellungstechniken wie z.B. das Gantt-Diagramm oder Investitionsrechenverfahren wie z.B. die Payback- oder Kapitalwertmethode.
- Kapitel 20: Im Zusammenhang mit ERP- und SCM-Software-Systemen (siehe Kapitel 9) wird der Zusammenhang des Informationsmanagements mit dem Integralen Logistikmanagement besonders deutlich. Aus dem Informationsmanagement stammen Techniken und Methoden zur realitätsnahen Modellierung von Geschäftsprozessen sowie zur korrekten Abbildung der logistischen Geschäftsobjekte. Die dadurch mögliche geeignete Datenhaltung stellt die benötigten Daten über diese Objekte jederzeit detailliert und aktualisiert zur Verfügung.